Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Kaffee

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Kaffee

27. Juli 2020 0 By emanuel

Kaffee stand vor einigen Jahrzehnten in Verdacht, ungesund zu sein und das Herzkreislaufsystem negativ zu beeinflussen. Mittlerweile konnte der Ruf des Aufgussgetränks aus der Kaffeebohne jedoch rehabilitiert werden. Wissenschaftliche Studien konnten dem Kaffee sogar positive Wirkungen nachweisen, was vor allem Menschen mit hohem Kaffeekonsum besonders erfreuen dürfte. Kaffee hat zahlreiche positive Eigenschaften auf die Gesundheit. Damit ist er mehr als nur ein morgendliches Getränk, das uns wach macht. Dennoch gilt auch für Kaffee: Die Dosis macht das Gift.

Kaffee – mehr als nur ein Wachmacher

Es ist richtig, dass Kaffee in den meisten Fällen den Blutdruck erhöht, was vor allem an dem in ihm enthaltenen Koffein liegt. Vor einer Blutdruckmessung sollte aus diesem Grund auch kein Kaffee getrunken werden. Allerdings wird mittlerweile vermutet, dass das Getränk den Blutdruck langfristig sogar senken könnte, wie eine Studie aus dem Universitätsspital Lausanne nahelegt.[1] Die kurzfristige Erhöhung des Blutdrucks machen sich hingegen Leistungssportler zunutze: Kaffee wirkt auf diese Weise kurzfristig leistungssteigernd und kann beim Laufen oder Kraftsport antreibend wirken.

Des Weiteren wirkt Kaffee entzündungshemmend: Ca. vier Tassen des Aufgusses täglich reichen bereits, um die entzündungshemmende Wirkung sowie die zellschützenden Mechanismen des Kaffees zu nutzen.[2] Es ist anzunehmen, dass der Kaffee diese Wirkung dank seiner Polyphenole, welche in ihrer Wirkung Antioxidantien ähnlich sind, besitzt. Nachgewiesen wurde dies von Forschern vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung. Als gesunder Richtwert wurden hier ca. 600 ml angegeben.

Wann ist Kaffee schädlich?

Wie bereits eingangs erwähnt, macht die Dosis das Gift. Beim Kaffee kommen negative Wirkungen in erster Linie durch das Koffein zum Tragen. Wer zu viel Kaffee trinkt, bekommt schnell die Wirkungen einer Überdosierung zu spüren, wie beispielsweise Unruhe, Zittern, ein schneller Puls oder gar Übelkeit. Wirklich bedrohlich ist all dies nicht – nur ausgesprochen unangenehm. Vier bis fünf Tassen koffeinhaltiger Kaffee sind in der Regel aber für jeden Menschen gut verträglich. Die letale Dosis Koffein ist im Übrigen erst bei fünf bis zehn Gramm erreicht – dies entspricht ca. 50 bis 100 Tassen Kaffee. Wirklich vergiften kann sich ein Mensch mit diesem Getränk also nicht.

Problematischer hingegen ist der Konsum von Kaffee mit Milch: Dieser ist zwar nicht ungesund, negiert aber die positive Wirkung des Kaffees. Das Problem sind hier die tierischen Proteine. Wer also seinen Kaffee lieber mit Milch trinkt, sollte vorzugsweise auf Mandel- oder Sojamilch umsteigen. Auch Personen mit leicht angreifbarer Magenschleimhaut können durch Kaffee Probleme bekommen – Sodbrennen ist dann das Resultat. Abhilfe schaffen kann hier Arabica-Kaffee. Dieser gilt als besonders gesund und magenschonend. Gleichzeitig erhöht er den Blutdruck nach dem Trinken nicht so stark wie andere Sorten, da er weniger Koffein enthält.

Weitere Mythen rund um Kaffee

Auch Einwände, Kaffee würde entwässern sind nicht mehr haltbar: Tatsächlich tritt diese Wirkung nur ein, wenn man keinen Kaffee gewohnt ist. Nachdem eine gewisse Gewöhnung eingetreten ist, entzieht er dem Körper kein Wasser mehr. Dass Kaffee nur warm getrunken werden soll und in kaltem Zustand ungesund ist, ist ebenfalls ein Mythos, welcher sich hartnäckig hält. Tatsächlich ist Kaffee kalt ebenso gesund wie heiß. Wer also nicht auf seinen Eiskaffee verzichten möchte oder den Kaffee vom Morgen auch noch mittags genießen möchte, kann ruhig zugreifen. In diesem Sinne: Zum Wohl!


[1] Idris Guessous, Maria Dobrinas, Zoltán Kutalik, Menno Pruijm, Georg Ehret, Marc Maillard, Sven Bergmann, Jacques S. Beckmann, Daniele Cusi, Federica Rizzi, Franco Cappuccio, Jacques Cornuz, Fred Paccaud, Vincent Mooser, Jean-Michel Gaspoz, Gérard Waeber, Michel Burnier, Peter Vollenweider, Chin B. Eap and Murielle Bochud (2012). Caffeine intake, and CYP1A2 variants associated with high caffeine intake, protect non-smokers from hypertension. Human Molecular

[2]  Aleksandrova et al.: The association of coffee intake with liver cancer risk is mediated by biomarkers of inflammation and hepatocellular injury: data from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition; American Journal of Clinical Nutrition; 2015;